Ein Bericht von Herbert Hansen.
Der Bericht beginnt mit der nachfolgenden Situation vor der Wasserversorgung:
"Seit alters her erfolgte die Versorgung mit Wasser für den menschlichen und auch tierischen Verbrauch als überlieferte Eigenständigkeit im ländlichen Bereich größtenteils über oberflächennahe Hausbrunnen, zum Teil auch aus Gräben, Kuhlen oder gar Dachrinnen. In manchen Dörfern gab es allerdings seit mehr als hundert Jahren gemeinschaftliche bzw. genossenschaftliche Wasserversorgung und Wasserleitungsgenossenschaften. Diese Eigenständigkeit einschließlich der geringen Kosten einer eigenen Wasserversorgung hatte sich tief im Bewusstsein der ländlichen Bevölkerung verankert. Entsprechend schwer waren Veränderungen an diesem Zustand herbeizuführen.
Im Wesentlichen mögen wohl massive Wassernöte für Mensch und Tier z.B. 1959 bereits die Nachteile einer individuellen Wasserversorgung für manche aufgezeigt haben. So meldeten damals viele Geestdörfer, auch Ellingstedt, einen akuten Wassermangel. Der Sommer 1959 wird auch vielen Ellingstedtern lange in Erinnerung bleiben. Nach niederschlagsarmem Winter war schon der Mai trocken und warm. Im Juni, Juli und August fiel fast kein Regen, so dass viele Brunnen versiegten. Die Bauern mussten täglich Wasser von der Meierei holen und zu den Tieren auf die Weiden bringen. Die Weiden verbrannten und Tiere durchbrachen wegen der Wassernot die Einfriedigungen. Zum Teil wurde Wasser auch von noch weiter her beschafft, um die größte Not zu lindern. Hinzu kamen beträchtliche Dürreschäden beim Getreide. Die Sonne brannte monatelang erbarmungslos und das Thermometer erreicht oftmals über 30 Grad im Schatten. Auch die Schule in Ellingstedt musste Wasser sparen und es musste 1959/1960 eine völlig neue Wasserversorgung für die Schule von der gegenüberliegenden Sparkasse her in Betrieb genommen werden."