Mergel
Ausschnitte aus der Abhandlung von Hans-Detlef Naeve
Die Bemergelung der Ellingstedter Geest und die Mergelbahn
Im 18. Jahrhundert wurde erkannt, dass erschöpfte Ackerflächen und unfruchtbare, sandige Böden durch das Untermischen von Mergel in Kultur gebracht werden konnten.
In der zweiten Hälfte des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts begannen einzelne Bauern mit dem Mergeln.
Die heute noch in unserer Feldflur auffindbaren Mergelkuhlen sind stumme Zeugen aus der Zeit der ersten Bemergelung. Der Abbau des Mergels aus den tiefen Gruben und Kuhlen war mühsam und schwer. Erst Ende des 19. Jahrhunderts ermöglichten es Lorenbahnen und andere Geräte große Flächen zu bemergeln.
Um sie einsetzen zu können wurden die Kräfte in Mergelgenossenschaften gebündelt und vom preußischen Staat finanziell unterstützt.
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Auch in Ellingstedt wurden zu diesem Zwecke Lorenschienen durch die Felder und an den Straßen und Wegesrändern entlang verlegt, auf denen eine Lokomotive 20 -30 mit Mergel beladene Loren hinter sich her zog. Abgebaut in Klein-Dannewerk wurde der Mergel in der Gemeinde an unterschiedlichen Plätzen gelagert. Es gab in der Gemeinde zeitweise bis zu 15 Lagerstätten, so genannte Kippen (sieh Abb.) die keilförmig angelegt wurden.
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Eine Zeitzeugin Frau Frieda Ehlers geb. Thomsen, Jahrgang 1921 berichtet:
Die Schienen der Lorenbahn lagen neben der Straße, die an unserem Hof auf Schellund vorbei führte.
Es war die Verbindung des Dorfes Ellingstedt mit der Mergelgrube in Klein Dannewerk.
Fast täglich begegnete uns die Bahn, wenn wir als Kinder auf dem Hof spielten. Auf der letzten Lore der Bahn stand immer ein junger Mann, der Grimassen zog, wenn er an uns Kindern vorbei fuhr.
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In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts bestimmte die Weltwirtschaftskrise mit Ab- und Aufwertungen des Geschehens. Die Liquidität der Bauern und ihre Zahlungsbereitschaft sanken auf einen Tiefpunkt. Das spürte auch der Mergelverband. Dort liefen große Schulden auf, man musste mit erheblichen Zinsbeträgen kalkulieren.
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Bis zur Mitte der 30er Jahre wurden alle Schienen abgebaut und die Arbeiten eingestellt.
Die komplette Abhandlung von Hans-Detlef Naeve mit Bildern und Grafiken
Link zu Mergel in Schleswig-Holstein