Am späten Nachmittag des 23. Februars 1954 kam es in Morgenstern zu einem Großfeuer, bei dem die Bauernhöfe von Jürgen Engel, Willy Kühl und Hinrich Kühl abbrannten.
Das Feuer brach in der Ferkelbucht des Pächters Coordts auf dem Hofe Engel aus, das durch die Strahlen einer Infrarotlampe verursacht wurde. Über der Schweinebox, in der sich eine Sau und junge Ferkel befanden, waren Latten ausgebreitet, auf die Stroh gepackt war, um die Tiere vor der Kälte zu schützen. Vermutlich war hier auch der elektrische Wärmestrahler angebracht, durch den das Stroh in Brand geraten sein dürfte. Das Feuer zerstörte die Betondecke des Schweinestalls und weitete sich auf das weichgedeckte Dach und die übrigen Gebäude des Hofes aus. Mit großer Schnelligkeit breitete sich das Feuer auf das Wohnhaus, die Scheune und den Kuhstall von Willi Kühl aus. Aufgrund des starken Windes flog Glut auf das Gebäude von Hinrich Kühl auf der anderen Straßenseite und setzte auch hier alles in Brand.
Es wurde Großalarm ausgelöst, und die Feuerwehren aus Ellingstedt, Hollingstedt, Dörpstedt, Börm, Groß Rheide und Silberstedt eilten zu Hilfe. Auch ein Schleswiger Tanklöschfahrzeug wurde angefordert.
Aber das Feuer konnte nicht gelöscht werden, weil alle natürlichen Wasserstellen zugefroren waren. Die Feuerwehr musste sich darauf beschränken, das Vieh und ein Teil des Mobilars zu retten und ein Übergreifen des Feuers auf die anderen Häuser zu verhindern. So blieben das stark gefährdete Haus von Johannes Meggers und der Hof von Willi Grunewald verschont.
Bei der Rettungsaktion haben auch die Betroffenen und die Nachbarn tatkräftig mitgeholfen. Wie gefährlich es war, davon zeugen die Verbrennungen und Verletzungen einiger Feuerwehrmänner.
Ein kleines Drama spielte sich noch ab, als Ernst Coordts eines seiner 6 Kinder vermisste. Er glaubte, dass es noch in der Wohnung sei und rannte in das lichterloh brennende Haus. Dabei zog er sich Verbrennungen 2. und 3. Grades zu. Seine Tochter befand sich zu der Zeit jedoch schon bei Nachbarn in Sicherheit.
In dieser Nacht wurden 25 Personen obdachlos. Sie wurden von ihren Nachbarn und von Verwandten aufgenommen. Es entstand ein Sachschaden von ca. 400.000 DM, was in der Frühzeit der DM sehr viel Geld war.